Frank Lütticke berichtet von Aufbauarbeiten in Ecuador
Frenkhausen/Quito. Mittlerweile sind fünf Monate seit dem schweren Erdbeben in Ecuador vergangen. Der gebürtige Frenkhauser Frank Lütticke lebt seit vier Jahren in der Hauptstadt Quito. Er startete nach dem Beben einen Spendenaufruf (wir berichteten).
„Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist überwältigend“, berichtet Frank Lütticke dem SAUERLANDKURIER. „Sie haben vor allem bei der Linderung der ersten Nöte geholfen.“ In den betroffenen Küstenregionen wurde mit den Aufbauarbeiten begonnen. „Das Leben der Menschen kehrt langsam wieder zur Normalität zurück“, so Frank weiter.
Das Erdbeben der Stärke 7,8 traf im April vor allem die Küstengebiete westlich von der ecuadorianischen Hauptstadt Quito. Hunderte Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Viele Bewohner haben alles verloren: Ihr Haus, ihr Geschäft, ihren Arbeitsplatz sowie Familienangehörige und Freunde. Doch die Hilfsbereitschaft in Ecuador ist riesig: Frank Lütticke und weitere Helfer versorgen die Bedürftigen mit Hilfsgütern und organisieren Seminare.
Zeichen der Solidarität
Seminare unterstützen die Erdbebenopfer
Frenkhausen/Quito.
Nach seinem Hilferuf aus Ecuador richtete der Wendener „Verein zur Unterstützung von Familien, Senioren und Kindern“ ein Spendenkonto ein. Mitglieder des Vereins sind unter anderem Franks Bruder Peter, Schwägerin Judith und Freunde des Auswanderers.
Frank Lütticke teilte die Spenden in zwei Phasen: Zunächst brachten Helfer erste Hilfsgüter wie Lebensmittel, Medikamente, Wasser und Taschenlampen in die Krisengebiete. Hierbei haben Freunde und Bekannte, sowie ein benachbarter Arzt geholfen, „um sicherzustellen, dass die Hilfe auch wirklich ankommt“. In einem zweiten Schritt konnten im August Seminare in Portoviejo und Manta, den beiden am meisten betroffenen Städten, organisiert werden.
„Bei den Seminaren ging es darum, die Betroffenen auf emotionaler Ebene zu unterstützen, um ihre oft grauenhaften Erlebnisse zu verarbeiten. Es wurden Alternativen vorgestellt und diskutiert, um einen wirtschaftlichen Neuanfang zu beginnen“, erzählt der gebürtige Sauerländer „Bei diesen Aktivitäten konnte ich selber vor Ort sein und mir ein Bild von der Situation machen. Am meisten beeindruckt hat mich das zerstörte Stadtzentrum von Portoviejo, das komplett abgerissen und erneuert wird - aber auch der Lebensmut der Menschen und die positive Einstellung, was ihre Zukunft angeht.“
„Danke für die Unterstützung"
Die Ereignisse werden wohl noch einige Monate und Jahre das Leben der Menschen in den Küstengebieten prägen, aber zumindest konnten dank der Unterstützung aus Deutschland erste Schritte getan und ein „Zeichen der Solidarität“ gesetzt werden.
„Auf meinen Spendenaufruf im April nach dem Erdbeben sind zahlreiche Spenden von Privatpersonen, Familien, Firmen, der Kirche und Vereinen wie dem Verein zur Unterstützung von Familien, Senioren und Kindern eingegangen. Allen Beteiligten recht herzlichen Dank für die Unterstützung“, so Frank abschließend.
■ Spendenkonto: Verein zur Unterstützung von Familien, Senioren und Kindern
Konto Nr.: 3016532 BLZ: 46250049 Sparkasse Olpe
Verwendungszweck: „Erdbebenhilfe Ecuador"
Wasserversorgung durch Spenden: Helfer bringen hunderte
Gallonen Wasser zu den Bedürftigen. Auf dem Schild schreiben
sie: "Danke Deutschland".
Eingestürtzte Gebäude nach dem Erdbeben in Portoviejo.
Frank Lütticke (rechts) und weitere Helfer geben Seminare,
um die Betroffenen zu unterstützen.
Sauerlandkurier, 28.09.2016, Jaqueline Sondermann