Wendener Verein unterstützt die Ausbildung von Mädchen in Burkina Faso

Rothemühle/Kreis Olpe. Der Verein zur Unterstützung für Familien, Se­nioren und Kinder bleibt weiterhin in der Erfolgsspur. In den zweiein­halb Jahren seines Bestehens hat der Verein mit Sitz in Rothemühle, der sich die Unterstützung von so­zial Schwachen und Bedürftigen zum Ziel gesetzt hat, bereits 180 Mitglieder und Unterstützen Und das Netzwerk der Partner wird im­mer größer. Davon konnten sich die Mitglieder ein Bild machen bei einer Infoveranstaltung in der „Bürgerstube“ in Olpe.

„Wir bekommen Tausende

von Briefmarken, die wir

sortieren.“

Jochen Sauermann, Vorsitzender

Bei der Suche nach kostengüns­tigen Strom- und Energiepreisen hilft künftig Energiekostenberaterin Silke Peschel, die auch Vereins­mitglied ist. Im Mittelpunkt des Abends stand die Partnerschaft des Vereins mit dem Kinderhilfswerk „terre des hommes“, auf die der 1. Vorsitzende, Jochen Sauermann, besonders stolz ist. Mit Herbert Kalter und Maria Steininger konnte er zwei Vertreter der Arbeitsgruppe Köln begrü­ßen, die den Vereinsmitgliedern von ihrer Arbeit berichteten.

„In der BRD leben zehn Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, in NRW 15 Prozent. Da sagen die einen, „warum werden die unterstützt und nicht wir“ oder es wird gesagt „ die sind doch selber schuld“ usw. Für Lösungen in Sachen Armut ist die Politik auf allen Ebenen zuständig. Unsere Aufgabe ist es, zu helfen, da wo Hilfe benötigt wird. Hilfe bei der Bekämpfung der Armut hier bei uns. Wer glaubt, Armut gäbe es nur in den Städten, der irrt. Man schaut leider nur zu gerne weg“, be­tonte Sauermann. Und: „In den letzten Jahren konnte unser Verein vielen Menschen helfen, die aus welchen Gründen auch immer durch das soziale Netz gefallen sind.“

In Deutschland gebe es Gott sei Dank viele, die helfen: „Zu ihnen gehört auch terre des hommes. Seit Jahren sammeln wir Brief­marken, deren Erlös für Projekte für Straßenkinder verwandt wird. Wir bekommen Tausende von Briefmarken, die wir sortieren, nach Inland, Ausland, Sondermar­ken. Es werden auch Sammelalben abgegeben.“ Der Verein könne da­bei auf fachmännischen Rat zu­rückgreifen: „Gregor Fleckenberg aus Lennestadt von den Briefmar­kenfreunden des Kreises Olpe sich­tet das Material, und bei Besonder­heiten hilft er beim Verkauf. Und das ehrenamtlich.“

„Wir konnten uns vor Jahren gar nicht vorstellen, dass man mit Briefmarken etwas machen kann. Für uns war es wichtig, die wir jah­relang sam­meln, zu erfahren, was daraus wird“, so Sauermann.

Maria Steininger und Herbert Kal­ter berichteten von Projekten in Westafrika. Das aus den Briefmar­ken erwirtschaftete Geld geht nach Burkina Faso, in eines der ärmsten Länder. Viele Kinder sterben im Al­ter bis fünf Jahre, das Bildungs­niveau ist niedrig, es gibt immer noch Kinderhandel, Frauenrechte werden nicht beachtet.

Das Projekt in der Hauptstadt Ouagadougou unterstützt eine 1997 von einer Frau gegründete Werkstatt für Mopeds. „Mittlerwei­le wurden dort rund 800 Mädchen als KFZ-Mechanikerinnen und KFZ-Elektronikerinnen ausgebil­det, etwa 80 Prozent können sich danach selbst versorgen“, sagte Kalter, der betonte: „Sie unterstüt­zen mit ihren Briefmarken die Mädchen, die damit Mopeds in Burkina reparieren und davon le­ben können. Sie machen etwas richtig Gutes.“

Jochen Sauermann versprach, auch weiterhin mit seinem Verein fleißig Briefmarken für „terre des hommes“ zu sammeln: „Es ist wichtig, dass man weiß, wofür man das macht. Das war ein interessan­ter Vor­trag.“

Westfalenpost, (Roland Vossel), 21.06.2016