Wendener Verein hat schon 180 Mitglieder. Einsatz auch für Flüchtlinge. Partner stellen sich vor
Von Roland Vossel
Rothemühle/Kreis Olpe. Seit zweieinhalb Jahren gibt es den Verein zur Unterstützung von Familien, Senioren und Kindern e. V mit Sitz in Rothemühle. Die Entwicklung ist rasant. Es gibt mittlerweile schon 180 Mitglieder, unzähligen Menschen im ganzen Kreis Olpe und darüber hinaus wurde geholfen, der Zuspruch ist gewaltig. Kurz: Es ist eine Erfolgsgeschichte. Dies wurde deutlich bei der zweiten Mitgliederversammlung des noch jungen Vereins in der „Bürgerstube“ in Olpe.
„Wir sind ein junger, alter Verein. Offiziell gibt es uns zweieinhalb Jahre, aber die ehrenamtliche Arbeit, machen wir schon viel länger“, brachte es der 1. Vorsitzende, Jochen Sauermann, auf den Punkt. Hintergrund: Schon seit Jahren unterstützte eine Gruppe von etwa 30 Personen Menschen, die in Not geraten sind und Hilfe benötigen, bis es dann zur offiziellen Vereinsgründung kam. Die Mitglieder kommen aus dem ganzen Kreis Olpe und auch aus Kreuztal, Siegen und Hilchenbach.
Sozial Schwache und Obdachlose
„Wir haben Partner und erledigen unsere tägliche Arbeit. Neben Hausaufgabenhilfe und Hilfe für Einzelpersonen und Familien haben wir immer schon Flüchtlinge betreut. Es gibt aber auch eine zweite Gruppe, sozial schwache Familien und Obdachlose. Sie werden ein bisschen vergessen bei der großen Hilfsbereitschaft für die Flüchtlinge“, betonte Jochen Sauermann.
Einige Partner des Vereins stellten sich den 40 anwesenden Mitgliedern bei der Versammlung vor. Dazu gehört der Olper Verein „Frauen helfen Frauen“. Der Kontakt sei zustande gekommen über Anette Pfeifer von der Frauenberatungsstelle, so Sauermann. Der Verein habe beim Umzug einer alleinstehenden Frau mit Kindern geholfen. „Frauen ab 13 können sich an uns wenden. 80 Prozent, die kommen, sind von Gewalt betroffen. Wenn Sie vom Verein merken, dass es irgendwo Probleme gibt, können Sie sich an uns wenden“, so Anette Pfeifer. 1400 Beratungen würden pro Jahr anonym und kostenlos durchgeführt. Anette Pfeifer erwähnte auch das Thema K.O.-Tropfen: „Das ist auch im Kreis Olpe ab und zu der Fall in Kneipen, Diskotheken und im privaten Bereich.“
Projekte vertiefen
Ein weiterer Partner des Vereins ist die AG Begegnung Attendorn. „Es ist eine Arbeitsgemeinschaft in Trägerschaft der Stadt Attendorn von jugendlichen und erwachsenen
„Wir sind ein junger, alter Verein.
Offiziell gibt es uns zweieinhalb
Jahre, aber die ehrenamtliche
Arbeit machen wir schon viel länger.“
Jochen Sauermann, 1. Vorsitzender
Menschen mit und ohne Behinderung“, erläuterte Carmen Fernholz vom Orga-Team. Und: „In der Aula der St.-Ursula-Schule gibt es lebendige Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen. Wir können voneinander lernen, Verständnis für den anderen entwickeln, es geht um Teilen und gemeinsames Erleben.“ Jeden zweiten Freitag im Monat findet eine Begegnungsfete statt, alle zwei Jahre eine vierzehntägige Ferienfreizeit. „Das ist eine tolle Arbeit. Wir wollen eine Beleuchtungsanlage, die in die Jahre gekommen ist, unterstützen“, sagte Sauermann.
Eine Zusammenarbeit des Vereins zur Unterstützung von Familien, Senioren und Kindern gibt es auch mit dem Mehrgenerationenhaus in Olpe. Ulrike Bell, die nicht zur Versammlung kommen konnte, teilte schriftlich mit: „Wir danken für die Sprachlernbücher und das Kuchenbüffet für die Weiterentwicklung unseres Sprachprojektes. Gerne arbeite ich auch in Zukunft mit dem Verein zusammen.“ Das Projekt soll laut Jochen Sauermann in diesem Jahr vertieft werden. „Ich habe auch dem Vorsitzenden des Kapellenbauvereins Rothemühle, Pfarrer Martin Kornfeld, zugesagt, dass wir den Kapellenbauverein auch dieses Jahr wieder bei der Ausrichtung des Sommerfestes unterstützen“, so der Vorsitzende weiter.
Fester Bestandteil ist auch die Kooperation mit dem Städtischen Gymnasium Lennestadt. Hier engagiert sich Katharina Weiß, Vereinsmitglied und Studienrätin in Lennestadt. „Jedes Jahr im November gibt es an unserer Schule einen Gebrauchtspielwarenmarkt für Straßenkinder in Brasilien. Dieses Jahr haben wir ein Rekordergebnis von 11 000 Euro erzielt“, so Katharina Weiß. Großen Anteil hieran hat der Verein zur Unterstützung von Familien, Senioren und Kindern. „Das ist ein tolles Projekt. Damit werden Leute im ganzen Kreis erreicht“, so Jochen Sauermann. „Was wir alles machen, machen andere in zehn Jahren nicht. Da können wir auch ein bisschen stolz drauf sein“, so der 1. Vorsitzende.
Schutz der Familie
- Zweck des Vereins ist laut Satzung die Förderung und Unterstützung von Jugendlichen und Senioren und der Schutz der Familie.
- Der Verein ist auch mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Unter der Adresse www.familien-senioren-kinder.de gibt es weitere Informationen über den Verein selbst, die einzelnen Angebote in den Bereichen Familie, Senioren, Kinder sowie darüber hinaus Informationen über Partner und Sponsoren des Vereins.
Jochen Sauermann (Dritter von rechts), 2. Vorsitzender Axel Zappe (rechts), weitere Vorstandsmitglieder und Anette Pfeifer (links) sowie Carmen Fernholz (Vierte von rechts) und Sabina Seithe (beide AG Begegnung, vorne). Foto: Roland Vossel
Westfalenpost, 01.03.2016